Kinderarmut in Aurich nimmt zu //
Kinderarmut ist ein Problem, das nicht nur in Aurich, sondern in ganz Deutschland existiert. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht ist. Bei Jugendlichen ist es sogar jeder vierte. Diese alarmierenden Zahlen haben Auswirkungen auf viele Situationen, wie Nina Siebels vom Kinderschutzbund Aurich beschreibt.
Als Erzieherin bietet Nina Siebels Eltern-Kind-Gruppen und Kindernachmittage in Sandhorst an und beobachtet seit Beginn der Corona-Pandemie vermehrt, dass gerade Alleinerziehende und ihr Nachwuchs arg zu kämpfen haben. Die Situation hat sich durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen weiter verschärft. In vielen Haushalten fehlen die Möglichkeiten, um adäquates Lernen im Homeschooling zu ermöglichen, angefangen bei der fehlenden Hardware bis hin zu den engen Wohnverhältnissen und fehlenden Rückzugsorten. Die Schere in der Gesellschaft klafft dadurch leider noch weiter auseinander.
Auch die Betreuungssituation hat sich für Alleinerziehende nicht verbessert. Einrichtungen sind sensibler geworden und würden auch Kinder mit Schnupfen und Husten nach Hause schicken. Die Mütter können daher keine Arbeit aufnehmen, da sie nie wissen, ob ihr Kind verlässlich betreut werden kann. Dies führt zu einer weiteren Verschärfung der finanziellen Situation und der Armutsspirale.
Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass Kinderarmut ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist und dass es uns alle betrifft. Es braucht gezielte Maßnahmen und Unterstützung für Familien in schwierigen Situationen, um ihnen eine Perspektive und eine Zukunft zu geben. Jedes Kind verdient eine faire Chance auf ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung. Es liegt an uns allen, hierfür einzustehen und gemeinsam für eine bessere Zukunft zu kämpfen.